Unfall was tun ?

Schreck lass nach
Rund 2,4 Millionen Mal krachte es 2010 auf deutschen Straßen. Meist sind es nur Sachschäden. Viele Autofahrer wissen jedoch nicht, wie sie sich nach Unfällen richtig verhalten. Wer sich etwas vorbereitet und Schritt für Schritt vorgeht, bewahrt im Ernstfall Ruhe und Übersicht.

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1. Unfallstelle sichern

Ruhig bleiben, Warnblinklicht einschalten, vorsichtig aussteigen und Lage sichten. Dann Warnweste anziehen und Warndreieck aufstellen: auf Landstraßen 100 Meter, auf der Autobahn rund 200 Meter vor der Unfallstelle, gut sichtbar am rechten Straßenrand. Bei kleineren Blechschäden sollten die Unfallwagen möglichst schnell aus dem Gefahrenbereich an den Straßenrand gebracht werden. Im Verbandskasten gibt es Kreide, so kann man notfalls die Umrisse der Autos aufzeichnen, um die Situation zu dokumentieren.
2. Notruf und Erste Hilfe

Wenn es Verletzte gibt, sofort unter 112 den Rettungsdienst rufen. Mit der Tastenkombination 0800 NOTFON D (0800 6683663) ist eine genaue Ortung per Handy möglich. Notrufsäule nutzen, sofern in der Nähe. Beim Notruf sind die fünf „W“ besonders wichtig: Wo ist es passiert? Was ist passiert? Wie viele Personen sind betroffen? Welche Verletzung liegt vor? Warten auf Rückfragen! Dann die Verletzten beruhigen und wenn nötig Erste Hilfe leisten.
3. Polizei rufen und warten

Bei Verletzten, Unfallflucht oder hohem Sachschaden die Polizei verständigen (Telefon 110). Auf Bundesstraßen oder auf der Autobahn auf keinen Fall im Auto warten, sondern hinter den Leitplanken. Derweil schon mal nach Zeugen suchen – auch wenn der Unfallhergang klar scheint.
4. Kontaktdaten notieren

Für die reibungslose Abwicklung mit der Versicherung ist wichtig: Zeit und Ort des Unfalls vermerken. Kennzeichen, Name und Anschrift der Beteiligten und Zeugen notieren. Dazu Ausweispapiere zeigen lassen. Im Ausland nach der Grünen Karte fragen. Versicherungsgesellschaft und Nummer des Versicherungsscheins des Unfallgegners notieren. Sind die Daten nicht bekannt, etwa bei ausländischen Fahrzeughaltern, hilft der Zentralruf der Autoversicherer (0180 25026) weiter.
5. Unfall protokollieren

Je ausführlicher das Unfallprotokoll, desto besser: Unfallskizze mit Straßenverlauf und Position der betroffenen Fahrzeuge zeichnen. Unfallstelle aus verschiedenen Perspektiven fotografieren. Unfallhergang aufschreiben und das Protokoll von allen Beteiligten unterschreiben lassen.
6. Verkehrssicherheit prüfen

Vor Verlassen der Unfallstelle unbedingt prüfen, ob das Fahrzeug noch sicher ist. Im Zweifel besser einen Pannendienst rufen und sich zur nächsten Werkstatt abschleppen lassen.
7. Schaden melden

In der Versicherungspolice nachschauen, wie die Reparatur und Schdensmeldung geregelt sind. Auch die Werkstatt kennt sich in solchen Dingen aus und übernimmt oft die Schadensregulierung. Im Zweifel einfach einen Juristen fragen.

Gut zu wissen
EU-Unfallbericht
Der EU-Unfallbericht hilft, den Schaden trotz Hektik sauber zu dokumentieren. Er ist zweisprachig und erleichtert die Abwicklung bei Unfällen im Ausland. Wichtig ist, dass die beteiligten Parteien den Unfallbericht unterschreiben und Kopien austauschen. Es gibt den Bericht in elf Sprachen. Unfallbericht im Internet herunterladen unter www.zentralruf.de
Zentralruf der Autoversicherer
Der Zentralruf der Versicherer (Telefon 0180 25026) ist die staatliche Auskunftsstelle zu Schadensersatzansprüchen in Deutschland und dem europäischen Ausland. Er ist rund um die Uhr erreichbar, ermittelt die zuständige Versicherung des Unfallgegners und den Zuständigen der ausländischen Versicherung in Deutschland.
Grüne Karte
Auf Nachfrage stellt die eigene Versicherung kostenlos eine Grüne Karte aus. Die Karte gilt als Versicherungsnachweis im Ausland und bescheinigt den Versicherungsschutz nach den dort geltenden Regeln. Für die einfachere Schadensabwicklung immer auch eine Kopie für die Unfallbeteiligten dabeihaben.
Mallorca-Police
Die Mallorca-Police ist eine Zusatzversicherung für Mietwagen im Ausland. Sie erhöht die im Ausland häufig niedrigeren Deckungssummen auf die in Deutschland gesetzlich geforderte Versicherungssumme von mindestens 2,5 Millionen Euro pro Person und 500.000 Euro Sachschaden pro Unfall. Informationen dazu gibt es bei der eigenen Versicherung.

App-Hilfe
Vor lauter Stress haben viele Autofahrer im Ernstfall nicht die richtigen Notrufnummern parat, können nicht beschreiben, wo sie sich befinden, oder vergessen, wichtige Daten zu notieren. Sprichwörtlich „App-Hilfe“ schaffen hier zahlreiche Applikationen für Smartphones. Beispielsweise der Pannenhelfer PAKKOO, die Notruf-App mit den wichtigsten Nummern oder Anwendungen mit Tipps zu Erster Hilfe und Versicherung.

Quelle Text und Bild: Meisterhaft-Autoreparatur